Harper oder wie finde ich ins Leben

Seit ein paar Jahren unterstützen Nicole und ich neben den bulgarischen Katzen auch kleine Hundeshelter in Rumänien. Das läuft über Patenschaften für einzelne Hunde. Das ganze organisiert Gail, eine Lehrerin in Schottland. Sie hatte immer die Tötungslisten aus den rumänischen staatlichen Sheltern veröffentlicht und Paten für die Hunde gesucht, die dann in private Shelter ziehen. Das alles läuft aus dem Ruder weil zwar Menschen die Patenschaften übernehmen aber nach ein paar Monaten die Zahlung einstellen. Gail zahlt dann alles aus eigener Tasche weiter ... das hat natürlich Grenzen und Gail kann irgendwann nicht mehr nachdem sie mehrere 1000 Pfund schon selber bezahlt hat. Die Rumänen verlassen sich ja auf sie und brauchen das Geld dringend. Sie stellt die Suche nach Paten ein, die Hunde werden vermehrt getötet.

Als ob das noch nicht reicht, schreibt sie mich so vor 3 oder 4 Jahren an, ob ich einige ihrer Patenschaften wenigstens teilweise für ein Zeitlang übernehmen könnte. Sie ist krank geworden und kann nur noch eingeschränkt arbeiten. Ok, sag ich, das geht erstmal, keine Ahnung wie lange. Egal sagt Gail, mir hilft schon ein halbes Jahr. Eine dieser Hunde, die ich übernehme, ist Harper. Scheu sitzt sie in ihrer Zelle, geht nicht raus, lässt keinen an sich ran. Eine verlorene Seele gefangen in ihrer Angst.

Gail vermittelt auch immer wieder Hunde nach England zu Holsbrooke Rescue, keine Chance für so eine scheue Hündin. Ohje sagt Gail, die bleibt dir.

Im März diesen Jahres nun kommt Harper in ein kleines Shelter, die die Hunde im Rudel halten. Und was keiner zu hoffen wagte, Harper findet Freunde, Kumpels mit denen man raufen, toben, spielen kann. Und die Rumänin schafft was sich keiner vorstellen konnte: Harper lässt sich nach ein paar Monaten anlangen, knuddeln, alles gut! Ich bin soooo stolz auf Harper. Sie zeigt das man immer einen neuen Weg gehen kann, aller gemachten Erfahrungen zum Trotz: ein Neuanfang ist immer möglich mit Hilfe von Freunden und Unterstützung. Trotzdem muss der Weg selber gegangen werden. Harper ist ihn gegangen und hat das was man braucht im Leben: Freunde, Versorgung, Unterstützung. 

Und nun seht euch diesen Teddy an: